Anerkennung Region Oberland
Beurteilung der Jury
Dem Haus für Kinder in Sachsenkam gelingt es auf vorbildliche Weise, die Anforderungen einer zeitgemäßen Pädagogik mit dem hohen Potenzial des Ortes zu verbinden.
Die zeitgemäße Interpretation des baulichen Archetypus «Einfirsthof» verankert das neue Haus in seinem oberbayerischen Kontext. Die aufmerksame Gestaltung der inneren wie äußeren Gestalt schafft einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität, der die Grundlage für die soziale Entwicklung der Kinder bildet.
Naturbelassene Materialien, aus der direkten Umgebung entnommen, stärken das Bewusstsein der Kinder für Umfeld und Herkunft. Handwerkliche Verarbeitung und regionale Wertschöpfung bilden einen positiven Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit, der über die bloße Rechenschieberei mit Energiekennzahlen hinausweist.
Die starke Verbindung von innen und außen erzeugt Möglichkeitsräume, den Kindern Rückzugsorte und Bühne: Fenster, die die Sonne aus allen Himmelsrichtungen einfangen. Der Gedanke des Baumhauses wird zur Wirklichkeit, wenn das Laubwerk der umbauten Bäume zum Greifen nah wird und die Blicke weit hinaus in die Moorlandschaft reichen.
Regionale Wertschöpfung, ein bewusster und nachhaltiger Umgang mit den verfügbaren Ressourcen und die aufmerksame Gestaltung unseres Lebensumfelds – alles Begriffe, die ein baukulturelles Grundvokabular beschreiben, das die Kinder ein Leben lang begleiten wird.
Sven Matt