Aus der Juryentscheidung
Ein Ort der Arbeit in einem innerstädtischen Kontext – der Entwurf für ein interdisziplinäres Forschungszentrum in Kopenhagen überzeugt auf mehreren Ebenen. Zum Ersten ist die städtebauliche Setzung als Konglomerat mit klaren Außenkanten hochpräzise. Zum Zweiten ist die innere Struktur des Baukörpers einfach und dennoch komplex. Drei lange auf Abstand gesetzte, parallel verlaufende Riegel stehen sich gegenüber. Dadurch ergeben sich zwischen ihnen zwei räumlich spannende Zwischenzonen. Durch ein virtuoses Spiel aus geschlossenen und offenen Räumen ergeben sich interessante Querbeziehungen zwischen den feinen Raumschichten. Dazwischen sind Höfe in Form „grüner Innenräume“ eingestreut.
Zum Dritten ist die Fassade in Form eines modernen Glasbausteins auf ihre unaufgeregte Art sehr ansprechend. Die einzelnen kleinen Fassadensteine ergeben zusammen einen transluzenten Vorhang, der die dahinterliegende Stahlbetonstruktur energetisch sinnvoll einhüllt, die räumliche Komplexität des Baukörperkonglomerats aber noch erahnen lässt.
An nur wenigen Stellen ist die Konsequenz des Entwurfs gebrochen. Eigenartig erscheint der bis an die Fassade reichende „Skygarden“, der die Struktur des Gebäudes klarer hätte erscheinen lassen, wäre er etwas weiter zurück gesetzt angeordnet worden.
Die Bearbeitungstiefe ist insgesamt ungewöhnlich hoch. Neben der durchdachten Fassade überzeugen auch Dachrandanschlüsse und Sockeldetails.
Entwurfsverfasserin: Mareike Feld
Hochschule: Hochschule Trier
Fachbereich: Gestaltung
Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Robert Thum und Jan-Henrik Hanke